ES MUSS NICHT IMMER EIN BUCH SEIN
Die Broschuren bestechen durch ihre grosse Vielfalt an Farbmöglichkeiten, Konstruktionsvarianten und das Bindeverfahren. Von der kleinen drahtgehefteten Broschur (Volksmund «Heftli») bis zur 3cm dicken, klebegebunden Steifbroschur ist sehr vieles möglich. Die Broschur hat keine separat angefertigte Buchdecke, sondern einen Umschlag, der in der Dicke je nach Konstruktion und in der Farbe je nach Kundenwunsch ausgewählt werden kann. Als Bindeverfahren stehen je nach Konstruktion, Auflage und Kundenwunsch die Maschinenfadenheftung, Klebebindung, Drahtheftung und Spiral- oder Drahtkammbindung zur Auswahl. Auf Wunsch präge ich Ihnen Namen oder Logos in Gold- , Silber oder Farbe auf die Produkte. Schauen Sie einmal ins Schaufenster oder Besuchen Sie uns im Atelier RepART
Geschichtliche Hintergründe zur heutigen Broschur
Im vorindustriellen Zeitalter wurden aus Kostengründen nicht die fertigen Bücher verkauft, sondern gefalzte Lagen, die leicht gebunden und zum Schutz mit einem leichten Karton umgeschlagen wurden. Ein so provisorisch gebundenes Buch (franz.: brocher = leicht, provisorisch zusammenheften) brachte der Käufer zum Buchbinder, der daraus ein Buch machte, ausgestattet nach Vorstellungen und Budget des Kunden.
Es gab zwar immer Bestrebungen Bücher in handlichem Format anzubieten, doch „zur Ausreifung gelangte sie (die Broschur) etwa 1940 in den USA, als die ersten Pocket-Books erschienen. Das «Buch zum Mitnehmen» wurde für 25 Cents, im Lumbeck-Verfahren (Fächerklebebindung) gebunden.
Unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg, als halb Europa in Schutt und Asche versank, und Papier fast unbezahlbar war, schritt der deutsche Verleger Ernst Rowohlt zu seiner Pioniertat: 1946 ließ er einfache Romane in Rotationsdruckmaschinen, auf billigstem Zeitungspapier drucken. Aus diesen Rowohlt-Rotations-Romanen ist 1950 die legendäre rororo-Taschenbuchreihe entstanden. Für 1,50 DM erhielt man damals Literatur. Heute ist das Erzeugnis Broschur aus unserer Gesellschaft nicht wegzudenken.